Ausstellung vom 25. März bis 29. April 2023
Mi. bis Sa. 12 bis 18 Uhr

Der Titel der Ausstellung ‚DoubleMoon‘ von Beate Höing und Takeshi Makishima bezieht sich auf eine Theorie, die in einem Katalogtext von Joshua Groß mit Arbeiten von Makishima assoziiert wird. Diese besagt, dass zwei vormals unabhängige Erdtrabanten sich vor geraumer Zeit langsam aufeinander zubewegten, um endlich mit genau der Geschwindigkeit aufeinander zu treffen, die sie nicht explodieren, sondern zu einer Entität verschmelzen ließ.
In der Ausstellung sind es zwei künstlerische Positionen, die zwar formalästhetisch kaum Schnittmengen aufweisen, im Kern aber um dieselben uralten Menschheitsthemen kreisen. Eine Art universeller Erinnerungsbruchstücke werden auf jeweils sehr eigenständige Weise verknüpft.
Takeshi Makishima formuliert in seinen hochverdichteten Arbeiten im A4 Format immer wieder reduzierte Zeichnungselemente auf Gold- oder Silbergrund. Diese lassen sich meist – analog zu einer Zweiteilung des Blattes – auf antonyme Begriffspaare herunterbrechen. Verlockung + Gefahr, Verharren + Aufbruch berichten vom steten menschlichen Antrieb, den Horizont zu erreichen, der dann, bei jedem Schritt darauf zu, doch wieder nur ein Stück zurückweicht. Trotz ihrer existenziellen Ernsthaftigkeit zeugen Makishimas Bilder mit poetischer Leichtigkeit von der immanenten Vergeblichkeit dieser Versuche.
Welche Schönheit und Versprechen diesen Versuchen innewohnen, davon erzählen Beate Höings Keramiken, die sich in ausufernder Fülle präsentieren. Kleinteilige Elemente verbinden sich an Schnüren aufgereiht zum wandfüllenden Vorhang, oder übereinander geschichtet als Säule in die Höhe strebend. Fantastische Fabelwesen bevölkern surreale Welten und bedienen als Bild unsere Sehnsüchte und Ängste, wie es sonst nur Mythen und Märchen können. Die Arbeiten erscheinen wie nicht lineare Erzählschnüre, die sich wiederum aus einem universellen Menschheitsgedächnis speisen.
Zwei Seiten derselben Medaille












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