Ausstellung vom 28. Januar bis 25. Februar 2017
Mi. bis Sa. 12 bis 18 Uhr

Dorthe Goedens Arbeiten sind Bilder von Bildern – allerdings weniger von konkreten Vorlagen als vielmehr von erinnerten Motiven. Sie untersucht als Künstlerin Wahrnehmungs- und Erinnerungsprozesse, insbesondere im Hinblick auf bestimmte Orte.
Ein Konvolut kleinformatiger, gezeichneter Erinnerungsorte bildet dabei die Basis ihres Schaffens. Diese haben bereits einen Prozess der Transformation auf etwas Wesentliches durchlaufen und bilden in ihrer Konzentration intime Destillate des Gewesenen. Gleichzeitig können sie auch Ausgangspunkt sein, für komplexe Bildkonzeptionen bis hin zu Raum füllenden, skulpturalen Installationen.
Diese weiterführenden Arbeiten basieren dabei in der Regel auf Papierschnitten, denen die Linie als wesentliches Gestaltungselement zu Grunde liegt. Während die Künstlerin dabei in früheren Arbeiten meist an der typischen Polarität des Scherenschnitt, dem Schwarz/ Weiß festgehalten hat, werden aktuell immer mehr Arbeiten Schwarz auf Schwarz, bzw. Weiß auf Weiß konzipiert. Was in Verbindung mit den vorherrschenden Reduktionen eine klare Opposition zum schnellen Effekt und eine weitere Hinwendung zur künstlerischen Tiefe darstellt.
Obschon in Dorthe Goedens Arbeit das Papier von der Funktion des Bildträgers befreit ist, durchdringen sich Zeichnung, Malerei, Relief und Skulptur zunehmend in ihren Schnitten, insbesondere da sie eine Befreiung aus der traditionellen Zweidimensionalität des Mediums in den Vordergrund rückt. Einerseits geschieht das durch den direkten Einbezug der dritten Dimension, andererseits über Linien mit Nähe zu perspektivischen Zeichnungen, die den Arbeiten zusätzliche Tiefe verleihen. Lichtspiel und Schattenwurf des Materials, das niemals starr fixiert ist, verstärken die Wahrnehmung einer Dreidimensionalität, in der dann Linien Räume schaffen und doch abstrakte Form bleiben.
Unterstützt wird diese Ambivalenz durch die Verwendung von zitierten Formen. Konkrete Versatzstücke, wie florale Elemente oder Landschafts- und Architekturformen sind immer wieder angedeutet, erscheinen dann jedoch eher als Strukturen oder in Kombination miteinander als ornamentale Elemente, die sich auch jederzeit als Motiv verselbständigen können und in ihrer Reduktion und Rhythmisierung zu Bild bestimmenden Elementen werden. Immer wieder kommt es auch zu Überlagerungen abstrakter und figurativer Motivschichten, die eine klare Trennung zwischen Vordergrund und Hintergrund unmöglich scheinen lassen und damit wieder auf das trügerische Element der Erinnerung verweisen.
Zur Ausstellung erscheint eine Graphik zum Vorzugspreis.










0 Kommentare